„Uns geht's ja noch gold“

Das Rostocker digitale Tagebuch

Stillstand

Es ist ja nicht so, dass mir die Decke auf den Kopf fällt, aber ich musste feststellen, dass ich sie mal malern müsste. Daher schaue ich jetzt lieber angestrengt aus dem Fenster und bemängele die Reinigung der Gehwege. Ist einfacher. Die vorbeigehenden Leute habe ich anfangs versucht zu zählen aber musste dabei feststellen, dass auch das auf Dauer nicht befriedigend ist. Zumal ich in einer Sackgasse wohne, in der ohnehin nicht viele Menschen vorbeikommen. Was bleibt also dann noch. Den Tag in Mahlzeiten aufzuteilen war noch einfach. Fügt man noch Kaffee und Kuchen hinzu, kommt man auf 4 Mahlzeiten. Mit einer festgelegten Uhrzeit zu diesen hat man einen präzisen Tag. Bedenkt man dazu noch den abwechslungsreichen Speiseplan ist man auch damit beschäftigt. Beachtet man wiederum meine Kochkünste, wird dieser dann doch nicht so abwechslungsreich. Irgendwas ist ja immer. Bleibt mir also noch das Blättern in alten Fotoalben. Dauert aber auch nicht lange, da mit Einführung der Fotohandys keine Bilder mehr geklebt wurden. Schade eigentlich. Die Welt ist stehengeblieben. Genau 2005. Und ich irgendwie auch. Irgendwo im Keller steht noch eine Kiste mit alten Hobbys. Es wird Zeit sie zu öffnen.

Eine Kooperationsarbeit des Literaturhaus Rostock e.V. mit dem Kempowski Archiv Rostock e.V.